Vor wenigen Wochen hat der Videokonferenz-Anbieter Zoom bekannt gegeben, dass nun auch virtuelle Veranstaltungen über die Plattform stattfinden können. Und jetzt? Welche Möglichkeiten ergeben sich für Produktmanager:innen, Vertriebler:innen, die Kommunikation und weitere Einheiten der pharmazeutischen Industrie? Die einfache Antwort: Unmengen. Hier ein Einblick.
Die vergangenen eineinhalb Jahre habe ich mir immer und immer wieder die Frage gestellt, ob wir in ein paar Jahren einen globalen Anbieter von Videkonferenzen am Markt sehen werden; oder ob wir noch immer zwischen Zoom, MS-Teams und Webex hin- und herspringen: Um 14 Uhr in Teams, um 14:45 Uhr in Zoom, dann schnell um 15:30 ein Webex-Update installiert und um 16:00 Uhr wieder in Teams? Das können womöglich nicht alle nachempfinden, die in pharmazeutischen Organisationen arbeiten und die Kolleg:innen tagtäglich in einer von der IT vorgegebenen Software antreffen. Doch wenn Sie sich einmal in die Rolle von Ärztinnen und Ärzten versetzen wird schnell klar, von was ich spreche. Sie / er erhält erhält unterschiedlichste Einladungen über die diversen Videokonferenz-Tools, sich mit dem Innen- bzw. dem Außendienst zu Meetings zu treffen. Jedes Unternehmen hat hier andere Vorgaben – in der Hoffnung, dass diese auch mit der Klinik-IT in Einklang stehen.
Nach der Ankündigung im vergangenen Herbst ist Zoom nun für Veranstaltungen bereit
Dass der Markt brodelt, wird einmal mehr durch die neuesten Botschaften seitens Zoom bekannt. Der US-amerikanische Hersteller baut sein Angebot nun drastisch im Bereich Veranstaltungen aus. Angekündigt wurde dies bereits im Herbst letzten Jahres – nun ist die Funktion auch bei uns in Deutschland verfügbar.
Genau gesagt punktet Zoom damit, dass von nun an nicht nur Meetings oder Webinare mit der Software abgehalten werden können. Veranstaltungen können im Backend so angelegt werden, dass angemeldete User:innen sich unter anderem:
- Bereits vor dem Event online in der virtuellen Lobby treffen und austauschen können
- Auf verschiedenen Bühnen können parallel Vorträge stattfinden
- In anderen Bereichen kann zeitgleich heiter diskutiert wird
- Es wird die Möglichkeit geschaffen, das Programm des Kongresses bzw. der Veranstaltung einzusehen, sich Informationen über die Speaker anzeigen zu lassen und mehr.
Die Videokonferenz-Software kann auch im Bereich von CME-Fortbildungen weitere Relevanz gewinnen
Schauen wir uns an dieser Stelle auch einmal das Thema Tracking der User:innen an. Ein graues Feld: wo fangen Sie an, was ist mit den Bestimmungen des Unternehmens vereinbar und wo endet es. Im Endeffekt bewegen wir uns hier auf einem sehr schmalen Grad. Doch richtig interessant können die neuen Funktionen, die die Software mitbringt, auch in Bezug auf CME-Veranstaltungen sein. Komfortabel bekommen Sie hier nicht nur den Namen der jeweiligen Person übermittelt und ob sie tatsächlich während der Fortbildung anwesend gewesen ist. Sie können ebenfalls ermitteln, wie lange die jeweilige Person wirklich während der Veranstaltung anwesend war und sich so mit den Vorträgen auseinandergesetzt hat. Und ja, Umfragen und weitere Bestandteile, die Sie ansonsten aus Meetings kennen, sind nach wie vor möglich. Die nächste Fortbildung kann so komplett via Zoom realisierst werden, sprich mit weiteren Informationen zum Nachlesen über die neuesten Studienergebnisse, Poster-Informationen mit verschiedensten anderen Beiträgen über die Referierenden und mehr.
Wir erhalten also im Endeffekt eine Videokonferenz-Anwendung mit verschiedenen Bühnen und der Möglichkeit, Informationen in Schriftform abzulegen.
Mit der neuen Funktion können Veranstaltungen nun für die verschiedensten Bereiche von Unternehmen interessanter werden. Der große Vorteil besteht darin, dass ich als User:in nicht mehr zwischen Website und Applikation hin- und her springen muss.
Denis über die neue Event-Option in Zoom, Bonn
Gerade dies ist interessant, da ich mich nun nicht mehr zwischen verschiedenen Browser-und Videokonferenz-Fenstern hin und her bewege. Einmal die jeweilige Veranstaltung geöffnet, bleibe ich in eben dieser bis zum Ende derselbigen – und muss diese entsprechend nicht mehr verlassen.
Läuft der Videokonferenz-Anbieter anderen Playern nun davon?
Was bedeutet dies für ON24, SpotMe und Co.? Erst vor zwei Wochen hatte ich noch ein Gespräch in dem es hieß, man „prüfe nun, ob sich einer der oben genannten Anbieter für den Einsatz im Unternehmen eigne und wie es um das Thema Datensicherheit stehe.“ Nun aber setzt sich das Szenario in Gang, auf was ich persönlich schon länger gewartet habe: einer der global Player baut im Bereich Veranstaltungen ordentlichen Druck auf seine Mitbewerber auf. Mag sein, dass die Software aktuell nicht all die Funktionen besitzt, die mir Event-Plattformen via App und / oder Browser bieten. Geschweige denn, dass ich bei Livestreams konstant die Videoqualität für Live-Streams erhalte, die mir YouTube, Vimeo, LinkedIn Live und Co bieten.
Doch drei Punkte, die bei vielen Veranstaltungen sehr stark für den Einsatz von Zoom sprechen, sind nicht zu verleugnen und können bei der weiteren Positionierung entscheidend sein:
- Zoom wird international genutzt
- Wichtig: Die Software wird nach mindestens 1,5 Jahren “Übung” von den Usern verstanden!
- Die App / Browser-Anwendung funktioniert – und wer sich einmal zurecht gefunden hat, für die bzw. den ist die User Journey auch akzeptabel (zugegeben, der Anfang ist für viele etwas umständlich)
Wir selbst werden die neuen Möglichkeiten für hybride und rein virtuelle Veranstaltungen bereits im Spätsommer einsetzen. Auch hier kann die Software genau dann punkten, wenn ich mit Umfragen, Chat-Aufrufen und weiteren Interaktions-Elementen für den notwendigen Dialog sorgen möchte. Wer sich traut, nun als einer der Ersten die Vorteile der neuen Funktionen zu nutzen und sich den neuen Möglichkeiten gegenüber nicht verschließt, die / der kann sich hier im Marketing- und in der Stakeholder-Kommunikation wieder einmal eine hervorragende Vorreiterrolle sichern.
Weitere Informationen und eine Demo teile ich gerne im persönlichen Gespräch.
Herzliche Grüße aus Bonn
Denis Wolff
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